Bessere Versorgung: Der BfO begrüßt das erste DMP-Osteoporose
Bessere Versorgung: Strukturierte und optimale Osteoporose-Behandlung ist das Ziel des DMP © Adobe Stock

Besser spät, als nie

Düsseldorf, 09.10.2023 – Zum 1. Juli 2023 wurde der Vertrag über ein Disease-Management-Programm (DMP) für Osteoporose in Schleswig-Holstein geschlossen. Damit liegt nun – drei Jahre (!) nach Inkrafttreten des bereits zum 01.01.2020 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossenen DMP-Osteoporose – ein erster Versorgungsvertrag vor.

Versorgung in ganz Deutschland verbessern

Dies begrüßt der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO) sehr. Als größte deutsche Patientenorganisation für Osteoporose erhoffen wir uns von einer flächendeckenden Einführung des DMP-Osteoporose eine spürbare Verbesserung der ambulanten Versorgungssituation für die mehr als 6 Millionen Betroffenen in Deutschland. Gleichfalls wünschen wir uns, dass nun auch in anderen Bundesländern die bisher bestehende Zurückhaltung bei der Umsetzung dieser Behandlungsprogramme überwunden wird und es in nächster Zeit dort zu weiteren DMP-Osteoporose-Verträgen kommen wird.

Hintergrund

Seit dem 1. Oktober können sich Patientinnen und Patienten in Schleswig-Holstein mit einem medikamentös behandlungsbedürftigen Knochenschwund in diesem DMP leitliniengerecht versorgen lassen. Da Frauen häufiger von Osteoporose betroffen sind als Männer, können sich Patientinnen ab 50 Jahren in das Programm einschreiben. Für Männer beträgt das Mindestalter 60 Jahre.

Bislang haben sich landesweit 230 Hausärzte und Orthopäden in das Programm eingeschrieben. Einige Ärzte werden neben der Betreuung auch Patientenschulungen anbieten. Dort können sich die Betroffenen melden, um einen besseren Umgang mit der Erkrankung zu erlernen. Außerdem beteiligen sich vier Krankenhäuser und eine Reha-Klinik, so dass zum Start des Programms für die Versicherten der beteiligten Krankenkassen die komplette Behandlungskette sichergestellt ist. Dies berichtet die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein.

Was das für Patienten und Ärzte bedeutet, erklären Dr. Monika Schliffke (Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein), Prof. Dr. med. Andreas Kurth (DVO und BVOU-Referat Osteologie) und Prof. Dr. Christopher Niedhart (Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heinsberg) im Gespräch mit dem Berufsverband Orthopädie und Unfallchirurgie .