(Ober-) Schenkelhalsbrüche sind bei Patienten ab 65 Jahren die häufigste Diagnose für eine Krankenhauseinweisung. Fast alle sind Folge einer Osteoporose. Eine Operation ist, anders als bei Wirbelbrüchen, so gut wie immer notwendig.
Ein Teppich mit abstehenden Enden, rutschige Fliesen oder schummrige Beleuchtung und schon ist es passiert ̶ ein Sturz auf die Seite führt bei Osteoporose-Patienten oft zum Bruch des Oberschenkelhals. Der Knochen verbindet den Oberschenkel mit dem Becken und ist von Osteoporose häufig stark betroffen.
Ein Schenkelhalsbruch verursacht heftige Schmerzen, das Bein kann nicht belastet werden, aufstehen ist unmöglich. Die meisten Betroffenen wissen bis dahin gar nicht, dass sie Osteoporose haben. Nur selten gibt es vorher Alarmzeichen. Der Bruch sollte so schnell wie möglich operativ versorgt werden. Denn je länger der Patient liegt, desto höher das Risiko von Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen oder Thrombosen mit einer hohen Sterblichkeit.
Patienten sind dank künstlichem Hüftgelenk schnell wieder mobil
Bei Patienten mit Osteoporose setzt man in der Regel eine Hüftkopfprothese oder eine Totalendoprothese (TEP) ein – je nach Alter, gesundheitlichem Allgemeinzustand oder Ort des Bruches. Die OP dauert eine gute halbe Stunde. Häufig kann der Patient bereits am selben Tag wieder erste Schritte über den Krankenhausflur wagen. In den folgenden Tagen wird mit der Krankengymnastik begonnen.
Auch wenn die Behandlung optimal verlaufen ist – die körperlichen und seelischen Folgen des Bruchs sind für ältere Menschen oft gravierend. Hierzu zählen chronische Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine verminderte Belastbarkeit. Viele sind außerdem von ihrem folgenreichen Sturz traumatisiert und trauen sich kaum vor die Haustür. Sie bewegen sich seltener aus Angst, erneut zu stürzen. Die Folge: Die Osteoporose verschlimmert sich, viele sind auf fremde Unterstützung angewiesen.
Selbsthilfegruppen helfen, den Teufelskreis zu stoppen
Die Selbsthilfegruppen des BfO helfen, diesen Teufelskreis zu stoppen. Der Austausch mit anderen Betroffenen nimmt Ängste und macht Mut. Hier gibt es wertvolle Tipps zur Sturzprophylaxe im Alltag und praktische Hilfe im Umgang mit der Krankheit. Das Training in der Gemeinschaft bremst den Knochenabbau, motiviert und macht Spaß – die Lebensqualität steigt. Vielen Patienten gelingt es so, weiterhin ein selbstbestimmtes Leben zu führen.