Delegiertenversammlung in Leipzig

30. Mai 2015. Ganz so alt wie die Stadt Leipzig, die dieses Jahr ihr 1000-jähriges Jubiläum feiert, ist der BfO zwar noch nicht. Aber auch er kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Am 30. Mai versammelten sich die Delegierten des BfO in der Stadt der Montagsdemonstrationen, um über die Erstattung der Knochendichtemessung, Disease Management Programme, die neue BfO-Homepage und vieles mehr zu diskutieren.

Gleich zu Beginn ergriff BfO-Präsidentin Gisela Klatt das Wort und bedankte sich für die rege Beteiligung der Mitglieder bei der großen Unterschriftenaktion des BfO: „Nicht zuletzt durch unsere Aktivitäten ist mittlerweile Bewegung in das Thema Knochendichtemessung gekommen. Der Gemeinsame Bundesausschuss überlegt, eine zusätzliche Ziffer zur Osteoporose-Risikoevaluation in den Abrechnungskatalog aufzunehmen. So würde es für Ärzte attraktiver werden, die Knochendichtemessung zukünftig über die Kassen abzurechnen.“

Disease Managment Programm bald auch für Osteoporose?

Zudem wird im Gemeinsamen Bundesausschuss zurzeit ein weiteres, wichtiges Thema diskutiert: die Einführung eines Disease Managment Programms (DMP) für Osteoporose. Disease Managment Programme gibt es bereits für zahlreiche andere chronische Krankheiten wie Brustkrebs, Asthma oder Diabetes. Sie sind strukturierte Behandlungsprogramme, die eine leitliniengerechte und an dem aktuellen Forschungsstand orientierte Versorgung sicherstellen sollen. Außerdem zielen DMP auf eine engere Zusammenarbeit der Fachärzte und eine bessere Koordination von therapeutischen und diagnostischen Maßnahmen.

Neue BfO-Patientenvertreterin im Gemeinsamen Bundesausschuss

„Wir haben uns daher dafür eingesetzt, dass ein DMP für Osteoporose eingeführt wird. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) damit beauftragt, zu untersuchen, ob ein DMP für Osteoporose sinnvoll ist“, berichtete Klatt. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich bei Ingeborg Linde, die im Gemeinsamen Bundesausschuss die Interessen der Osteoporose-Patienten lange erfolgreich vertreten hat. An ihre Stelle trat vor kurzem BfO-Vizepräsidentin Gisela Flake, der Klatt für die zeitintensive, aufreibende Arbeit viel Erfolg und starke Nerven wünschte.

Funktionstraining: Gleichbehandlung mit der Rheuma-Liga gefordert

Starke Nerven braucht auch BfO-Geschäftsführer Dr. Thorsten Freikamp für die Verhandlungen mit den Ersatzkassen über eine höhere Vergütung des Funktionstrainings. Die aktuelle Vereinbarung läuft Ende dieses Jahres aus, nachdem sie der BfO gekündigt hatte. „Eine angemessene Vergütung ist Voraussetzung für eine verbesserte medizinische und physiotherapeutischen Versorgung“, betonte Klatt.

Freikamp wird sich zudem dafür einsetzen, dass das Funktionstraining in Schleswig-Holstein von der Beihilfe gezahlt wird. Denn anders als in anderen Bundesländern übernimmt die Beihilfe hier nur die Kosten für die Reha-Gymnastik der Rheumaliga – eine Ungleichbehandlung, die nicht zu rechtfertigen ist.

Zusammenarbeit mit dem DVO: Hoffnung auf Besserung

Klatt bedauerte in ihrem Bericht über das zurückliegende Geschäftsjahr, dass die Zusammenarbeit mit dem Dachverband Osteologie (DVO) nach wie vor schwierig ist. So habe dieses Jahr zum ersten Mal keine Patientenveranstaltung begleitend zum Osteologie-Fachkongress stattgefunden. „Mittlerweile hat es jedoch im Vorstand des DVO personelle Veränderungen gegeben. Neuer Vorsitzender ist Prof. Dr. Andreas Kurth, der seit diesem Jahr ebenfalls Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirats ist. Ich hoffe daher, dass es bald wieder einen engeren Austausch zwischen DVO und BfO gibt.“

BfO wird Mitglied im „House of Pharma and Healthcare“

Ein weiteres wichtiges Thema auf der Delegiertenversammlung: Die Mitgliedschaft des BfO in einem neuen Gesundheitsnetzwerk, dem „House of Pharma and Healthcare“. Das „House of Pharma and Healthcare“ wurde von Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Tagungspräsident unseres Patientenkongresses 2014 in Frankfurt a. M., gegründet. Es soll die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen fördern. Die Delegierten sprachen sich mit großer Mehrheit für die (kostenlose) Mitgliedschaft aus, weil sich hier die Möglichkeit biete, wertvolle Kontakte zu knüpfen und den BfO in Politik, Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft bekannter zu machen.

Neue BfO-Homepage online

Neu ist auch die BfO-Homepage. Dr. Sonja Endres, Pressereferentin des BfO, stellte den Delegierten den Internetauftritt vor und beantwortete Fragen. Nach wie vor stehen den BfO-Mitgliedern in einem internen Bereich Vorlagen, Mustertexte, Formulare, allgemeine Informationen und Fotos zum Download zur Verfügung. In der Rubrik „Aktuelles“ sind aktuelle, verbandsinterne Meldungen und Termine zu finden. Das Passwort für den internen Bereich bleibt unverändert und kann in der Geschäftsstelle erfragt werden.


Pressekontakt:

Dr. Sonja Endres
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO)
Tel.: 0 81 61- 23 46 574
E-Mail: sonja.endres@osteoporose-deutschland.de
Internet: www.osteoporose-deutschland.de

Über den BfO

Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO) ist Dachverband für rund 300 Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland und hat 15.000 Mitglieder. Er ist unabhängiger, kompetenter Ansprechpartner für das Krankheitsbild Osteoporose und ihre Therapie, unterstützt die Gründung, Organisation und Finanzierung von Selbsthilfegruppen, vertritt die Interessen der Osteoporose-Patienten im Gesundheitswesen und informiert die Öffentlichkeit über die Krankheit, ihre Folgen und präventive Maßnahmen.