Digitaler Medikationsplan: BAGSO fordert PatientInnen-Beteiligung

Bis zum Jahresende soll der elektronische Medikationsplan eingeführt werden. Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) unterstützt die Forderung der BAGSO-Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“, Betroffenenorganisationen bei der Einführung zu beteiligen. Patienten-, Behinderten- und Seniorenorganisationen müssen frühzeitig in die Erstellung und Verbreitung der Informationsmaterialien einbezogen werden. Denn nur wenn der elektronische Medikationsplan von den Betroffenen angenommen wird, kann er künftig zur Patientensicherheit beitragen.

Arztpraxen können die Medikation auf der Versichertenkarte abspeichern. Den Zugriff steuern die PatientInnen über eine PIN. Mit deren Einverständnis, können Arztpraxen und Apotheken die aktuelle Medikation einsehen. Voraussetzung dafür ist, dass PatientInnen vom Nutzen überzeugt sind und die Funktionsweise verstehen. Betroffenenorganisationen können hier zu zielgruppengerechter Information beitragen und für Vertrauen werben.

In Notfallsituationen, beim Facharztwechsel oder bei Krankenhausaufenthalten: Oft fehlt eine Übersicht über die verschriebenen Medikamente. Hier kann die elektronische Patientenakte (ePA) mit dem Medikationsplan Abhilfe schaffen. Bisher haben aber nur wenige Versicherte eine ePA. Der Zugang ist zu schwierig, verständliche Informationen und Begleitung der Versicherten fehlen.

Die BAGSO-Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ klärt Patientinnen und Patienten über ihren Anspruch auf einen aktuellen Medikationsplan auf, gibt Hinweise für den sinnvollen Umgang und ermutigt sie, in der Arztpraxis und Apotheke nachzufragen. „Der neue elektronische Medikationsplan überzeugt. Aber Patientinnen und Patienten müssen gut informiert und begleitet werden, denn Einverständnis erfordert Wissen“ so Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO).

Um Behandlungs- und Einnahmefehler zu vermeiden sowie Wechselwirkungen von Arzneimitteln vorzubeugen, ist der Medikationsplan eine wichtige Errungenschaft. Patientinnen und Patienten haben einen gesetzlichen Anspruch auf den Medikationsplan in Papierform. Seit Januar 2021 kann er auch in der elektronischen Patientenakte digital gespeichert werden. Die ePA wird von den Krankenkassen als App kostenlos bereitgestellt und kann auf mobilen Endgeräten installiert werden. Auch eine Nutzung über PC und Laptop ist bald möglich.

Quelle: BAGSO