„Alle Akteure im Gesundheitswesen müssen an einem Strang ziehen“

27. Oktober 2014. Prävention ist das A und O, waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf dem Patientenkongress des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose (BfO) am 25. Oktober 2014 in Frankfurt a. M. einig. Denn nur so lasse sich die rapide Zunahme der Osteoporose-Erkrankungen bremsen, die die alternde Gesellschaft mit sich bringt. „Alle Akteure im Gesundheitswesen müssen an einem Strang ziehen, um das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern“, forderte Gisela Klatt, Präsidentin des BfO.

Bereits im Kindesalter wird der Grundstein für gesunde Knochen gelegt. Kalziumreiche Ernährung und ausreichend Bewegung stärken die Knochenein Leben lang. „Leider ist das Thema Knochengesundheit im Kindes- und Jungendalter noch nicht wirklich sexy. Vor allem in Schulen sollte daher mehr aufgeklärt werden“, mahnte Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vize-Präsident der Goethe-Universität Frankfurt/ Main und Tagungspräsident des diesjährigen BfO-Patientenkongresses.

Daniela Hubloher von der Verbraucherzentrale Hessen, Abteilung für Gesundheitsdienstleistungen, plädierte zudem für mehr Knochendichtemessungen (DXA-Messungen). „Durch eine frühe Diagnose kann rechtzeitig mit der Therapie begonnen werden. So lassen sich der Knochenabbau stoppen und schmerzhafte Knochenbrüche vermeiden.“ Leider werde derzeit die Knochendichtemessung für Risikopatienten in vielen Praxen nur als IGEL-Leistung angeboten, die der Patient aus eigener Tasche bezahlen muss. Grund hierfür ist die geringe Vergütung durch die Krankenkassen.

Dem hielt Prof. Johannes Pfeilschifter, Vorstand Dachverband Osteologie, entgegen: „Ich halte es für viel problematischer, dass bisher die Langzeittherapie der Osteoporose nicht hinreichend unterstützt wird. Das Funktionstraining wird als wichtiger Bestandteil der Basistherapie nur zwei Jahre von den Kassen erstattet. Doch Osteoporose ist chronisch, die Krankheit bleibt. Was gibt es für Ideen und Programme für die folgenden Jahre?“ In diesem Zusammenhang wies Pfeilschifter darauf hin, dass kaum Studiendaten über die Langzeittherapie vorliegen. „Wir brauchen nicht jedes Jahr neue Medikamente, sondern mehr Erkenntnisse über die Wirkungsweise der bereits vorhandenen.“ Leider ließen sich für solche Langzeitstudien jedoch nur schwer Teilnehmer finden. Pfeilstifter berichtete, dass eine von ihm initiierte Studie wegen Teilnehmermangels scheiterte. „Ich appelliere an sie, die Forschung besser zu unterstützen, damit Erkenntnisse gewonnen werden können, von denen alle profitieren.“

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Kontakt:
Dr. Sonja Endres
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO)
Tel.: 0221 – 35 58 273
E-Mail: sonja.endres@osteoporose-deutschland.de
Internet: www.osteoporose-deutschland.de

Über den BfO

Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO) ist Dachverband für rund 300 Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland und hat 15.000 Mitglieder. Er ist unabhängiger, kompetenter Ansprechpartner für das Krankheitsbild Osteoporose und ihre Therapie, unterstützt die Gründung, Organisation und Finanzierung von Selbsthilfegruppen, vertritt die Interessen der Osteoporose-Patienten im Gesundheitswesen und informiert die Öffentlichkeit über die Krankheit, ihre Folgen und präventive Maßnahmen.